Wie uns das Gehirn manchmal echt übel mitspielt

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Veröffentlicht: 01.12.2018

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Liebes Gehirn, eigentlich machst du die Sache mit dem Schmerz ja richtig gut. Denn wenn was so richtig weh tut, hat das meistens seinen Grund. Heiße Herdplatte? Ist gefährlich. Und es tut verdammt weh. Du verknüpfst das blitzschnell: Heiß. Aua! Finger zurückziehen. Und dann bitte nie wieder ...

Manchmal hemmst du den Schmerz sogar, damit wir uns aus der Gefahrenzone ziehen können. Nach einem Unfall etwa tut unter Schock erstmal gar nichts weh. Und so mancher läuft trotz gebrochenem Bein erstmal von der Straße auf den sicheren Seitenstreifen.

Ja, das machst du klasse. Aber manchmal gehst du auch echt zu weit. Dann sorgst du dafür, dass der Schmerz gar nicht mehr aufhört, obwohl seine Ursache längst nicht mehr vorhanden ist. Als ob man die Hand einfach auf der Herdplatte hätte liegen lassen. Dann ist der Schmerz chronisch, und du hast ihn dir ins Schmerzgedächtnis gebrannt. Schöner Scheiß (mit Verlaub)!

Und als ob das nicht reicht, senkst du auch noch die Schmerzschwelle. Dann braucht es nicht viel – ein kaum spürbarer Reiz, vielleicht sogar nur eine unangenehm besetzte Situation – und du haust voll rein. Packst deine Erinnerung aus und lässt uns leiden. Ja, sag mal: geht‘s noch, Gehirn? Ist bei dir alles in Ordnung? Wohl kaum, denn wie Wissenschaftler festgestellt haben, bist du bei Menschen mit chronischen Schmerzen irgendwie verändert.

Puh, und jetzt? Geeignete Verhaltenstherapien können dir auf die Sprünge helfen, beziehungsweise dabei, den Schmerz wieder loszulassen. Na, Gott sei Dank. Und jetzt, Gehirn, mach deinen Job. Aber übertreib es bitte nicht wieder.

Schmerzgedächtnis

Schmerzgedächtnis/-/pain memory

Aus einem akuten Schmerz kann ein chronischer werden, wenn er längerfristig auftritt. Hier zeigt sich, wie plastisch – wie lernfähig – das Nervensystem ist: Es reichen auch schon leichte Auslöser, um eine Schmerzempfindung hervorzurufen.

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