Völlig unterschätzt: Das Kleinhirn
Veröffentlicht: 30.11.2018
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Es fängt ja schon beim Namen an: Das Kleinhirn sieht nur von außen betrachtet klein aus. Denn ja, es bringt es gerade mal auf ein Sechstel des Volumens, mit dem das Großhirn ins Rennen geht. Dafür hat es etwa fünfmal so viele Neuronen. Nicht schlecht, oder?
Und auch in Sachen Jobs ist es viel breiter ausgestellt als bislang vermutet. Irgendwas mit Bewegung macht es, fand der englische Neurologe Gordon Holmes (1876−1965), der Soldaten mit Kleinhirnverletzungen untersucht hatte. Normalerweise (traurigerweise) verlässliche Versuchspersonen.
Doch eben nicht nur das. Es macht auch was mit Kommunikation, mit sozialem Verhalten und visueller Wahrnehmung. Und dann mischt es auch noch mit bei Kurzzeitgedächtnisaufgaben, bei der Kontrolle impulsiven Verhaltens, beim Hören und Riechen, bei Schmerz, Hunger und Atemnot, wie bildgebende Verfahren gezeigt haben. Wie genau, weiß bislang keiner. Möglicherweise unterstützt es die zeitliche Koordination.
Sicher ist nur: Das Kleinhirn braucht sich hinter dem Großhirn nicht zu verstecken – auch wenn es im Oberstübchen fast so aussieht, wie es so unter dem großen Bruder hängt. Wahre Größe zeichnet sich eben durch Bescheidenheit aus.
Zum Weiterlesen:
- Das Kleinhirn ...
- ... im 3D-Gehirn