Warum auch Sie eine Hohlbirne sind
Veröffentlicht: 30.11.2018
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„Ey, du hohle Nuss!“ Zweifel an den intellektuellen Fähigkeiten des Gegenübers sind schnell mal geäußert. Doch Vorsicht: Letztendlich haben wir alle eine Hohlbirne. Tatsächlich, denn tief in seinem Inneren ist unser Denkorgan schlicht und ergreifend: hohl. Grund ist das Ventrikelsystem, ein verzweigtes Höhlennetz aus vier zusammenhängenden Kammern. Ganz hohl sind diese Höhlen zum Glück nicht, sondern mit der Hirnflüssigkeit, dem Liquor, gefüllt.
Und was soll das Ganze? Diese Flüssigkeit bringt Nährstoffe vom Blut zum Nervengewebe und transportiert Stoffwechselprodukte ab. Außerdem dient sie als Puffer und schützt Hirn und Rückenmark gegen plötzliche Stöße und Schläge, Reibung und Druck. Außerdem kommt dem Ventrikelsystem die ehrenvolle Aufgabe zu, den Liquor fließen zu lassen. Funktioniert das nicht, steigt der Hirndruck. Was unter Umständen tödlich enden kann.
Übrigens scheint es unsere Birne sogar zu mögen, wenn es im Inneren ordentlich schwappt. Die Bewegung der Hirnflüssigkeit regt Stammzellen dazu an, sich zu teilen und zu neuen Neuronen auszubilden. Also Schuhe schnüren, Joggen gehen und den Liquor zum Schwappen bringen. Dann bleibt die Birne im Inneren zwar immer noch hohl – aber keiner merkt's.