Niels Birbaumer: Neurobiologie des Bösen

Veröffentlicht: 19.06.2015

Trotz erheblichen intellektuellen „Getöses“ aus der Hirnforschung kann diese kaum zu einem besseren Verständnis von Verbrechen und Willensfreiheit beitragen. Was sie allerdings kann, ist eine Vorstellung des Zusammenwirkens von Hirnvorgängen und von Lernen bei der Entstehung instrumenteller, also gewollter und zielgerichteter Aggressionen gegenüber anderen, zu vermitteln.

Ausgehend von Gehorsam (obedience) als einem Hauptmotiv werden die Hirnregionen und Hirnprozesse beschrieben, die bei psychopathischen Personen (erfolgreich und erfolglos) mit einem sehr hohen Risiko für antisoziales Verhalten deren Taten mitbestimmen. Auf der Grundlage dieser Hirnvorgänge, bei denen vor allem ein Defekt im Angstsystem gefunden wurde, lassen sich neue Behandlungs– und Präventionsmethoden entwickeln. Eine davon, die Selbstregulation der defekten Hirnregion durch Lernen, wird anhand der „Leistungen“ schwerster antisozial-​psychopathischer Personen beschrieben.

Der Vortrag fand statt am 9. Juni 2015 im Festsaal der Goethe-​Universität Frankfurt.


Hier finden Sie den Text zum Vortrag Das so genannte Böse

Lizenzbestimmungen

Dieser Inhalt ist unter folgenden Nutzungsbedingungen verfügbar.

BY-NC: Namensnennung, nicht kommerziell

Empfohlene Artikel