Question to the brain

Wie kann man Alzheimer erkennen?

Published: 23.06.2019

Gibt es einen Test auf Alzheimer?

The editor's reply is:

Prof. Dr. Hans Förstl, Psychiater und Neurologe, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Technischen Universität München: Von einer Demenz spricht man, wenn die geistige Leistungsfähigkeit so stark eingeschränkt ist, dass der Alltag nicht mehr wie gewohnt bewältigt werden kann. Bei älteren Menschen steckt dahinter so gut wie immer „Alzheimer“. Früher hat man also gesagt, es handelt sich um eine Demenz vom „Alzheimer-Typ“, wenn ein älterer Mensch langsam dement wurde, Gedächtnisstörungen im Vordergrund standen und man keine ausreichenden Hinweise auf andere, besondere Ursachen hatte. Meistens handelt es sich beim älteren Menschen aber nicht um reinen „Alzheimer“, sondern in über 90 Prozent um Mischformen mit Durchblutungsstörungen, Entzündungsfolgen, früheren Hirnverletzungen usw.

Heute kann man die Alzheimer-Krankheit, also die typischen Alzheimer Veränderungen im Gehirn, schon feststellen, ehe ein Mensch dement geworden ist. Die Frage ist, ob man das will.

Man kann das Gehirn mit unterschiedlichen Bildgebungsverfahren untersuchen. Ein Kernspintomogramm zeigt die Atrophie, die Schrumpfung des Gehirns, Infarkte oder Durchblutungsstörungen im Bereich des Marklagers. Mit einem so genannten Glucose-PET kann man feststellen, wie intensiv einzelne Hirnareale arbeiten. Auch hier gibt es typische Veränderungsmuster durch die Alzheimer-Krankheit.

Ein anderes PET-Verfahren macht das Beta-Amyloid sichtbar, den Grundbaustein der Alzheimer-Plaques. Es gibt bestimmte Farbstoffe, die sich an dieses Amyloid binden. Markiert man die Farbstoffe radioaktiv und verfolgt ihre Strahlung, kann man sehen, wo sie sich im Körper aufhalten. Bleibt dieser markierte Farbstoff in bestimmten Hirnarealen kleben, ist das ein Hinweis auf Alzheimer-Plaques. 

Einfacher als der PET-Test ist die Liquor-Punktion. Dabei wird dem Patienten mit einer Spritze Wasser aus dem Duralsack entnommen. Dieser Schlauch aus Hirnhaut zieht sich die gesamte Wirbelsäule nach unten und umgibt das Rückenmark. Danach wird analysiert, welche Eiweiße sich im entnommenen Nervenwasser befinden. Ist zu wenig Amyloid vorhanden, weiß man, dass es an anderer Stelle festklebt, nämlich als Alzheimer-Plaque im Gehirn. Ist die Erkrankung schon weiter fortgeschritten, platzen Nervenzellen auf. Dann findet man im Nervenwasser vermehrt die Bestandteile der Ablagerungen in den Nervenzellen, die Tau-Proteine.

Aufgezeichnet von Natalie Steinmann

Morbus Alzheimer

Morbus Alzheimer, Alzheimer-Krankheit/Morbus Alzheimer/Alzheimer's desease

Bislang unheilbare Form der Demenz, erstmals beschrieben von dem deutschen Psychiater Alois Alzheimer 1906. Zu den Symptomen gehören anfangs eine milde Vergesslichkeit und Orientierungsstörungen. Später kommt es zum Beispiel zu Sprachveränderungen und Gedächtnisverlust. Die Ursache ist noch unklar, es kommt jedoch zu pathologischen Eiweißablagerungen sowohl zwischen als auch in den Zellen. Betroffen sind corticale Areale.

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