Der Thalamus dorsalis

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Der Thalamus dorsalis

Der Thalamus hat viele Aufgaben. Spezifische und unspezifische Kerngebiete sind hochgradig vernetzt und steuern Motorik, Sensorik und nicht zuletzt die Psyche. Der Thalamus ist also viel mehr als das vielzitierte „Tor zum Bewusstsein“.

Wissenschaftliche Betreuung: Prof. Dr. Horst-Werner Korf

Veröffentlicht: 23.08.2011

Niveau: schwer

Das Wichtigste in Kürze

Der Thalamus liegt in den Wänden des Zwischenhirns, er ist dessen größtes zusammenhängendes Gebiet. Bestimmte Thalamuskerne sind reziprok mit bestimmten Cortexgebieten verbunden. Einige Thalamuskerne sind darauf spezialisiert, dem Cortex sensorische Informationen zuzutragen.

Thalamus dorsalis

Thalamus dorsalis/Thalamus dorsalis/thalamus

Der Thalamus ist die größte Struktur des Zwischenhirns und ist oberhalb des Hypothalamus gelegen. Der Thalamus gilt als „Tor zum Bewusstsein“, da seine Kerne Durchgangstation für sämtliche Information an den Cortex (Großhirnrinde) sind. Gleichzeitig erhalten sie auch viele kortikale Eingänge. Die Kerne des Thalamus werden zu Gruppen zusammengefasst.

Cortex

Großhirnrinde/Cortex cerebri/cerebral cortex

Der Cortex cerebri, kurz Cortex genannt, bezeichnet die äußerste Schicht des Großhirns. Sie ist 2,5 mm bis 5 mm dick und reich an Nervenzellen. Die Großhirnrinde ist stark gefaltet, vergleichbar einem Taschentuch in einem Becher. So entstehen zahlreiche Windungen (Gyri), Spalten (Fissurae) und Furchen (Sulci). Ausgefaltet beträgt die Oberfläche des Cortex ca 1.800 cm2.

Oft sind anatomische Fachausdrücke sehr treffend. Nicht so im Falle des Thalamus. Denn das griechische und lateinische Wort „Thalamus“ meint eigentlich einen beliebigen Raum, einen Hohlraum, einen Wohnraum. Der Thalamus der zeitgemäßen Anatomie liegt jedoch beiderseits eines Ventrikelraumes – des dritten Ventrikels im Zwischenhirn: Er ist Teil der Wand und nicht der Höhlung. Die Diskrepanz entstand, weil man ursprünglich die Hirnfunktionen in eben diesen Ventrikeln suchte, wo der menschliche Geist als Destillat entstünde, vergleichbar vielleicht gutem Rum …, aber das ist eine andere Geschichte.

Jedenfalls: Dieser dritte Ventrikel des Zwischenhirns, an dessen Basis die auffälligen optischen Nerven liegen, wurde sinnigerweise Thalamus opticus genannt. Als man einsah, dass es die grauen Massen in den Wänden des Gehirns sind, die dessen Funktionen tragen, wanderte der Begriff mit. Und als man einsah, dass nur ein kleiner Teil des Thalamus optisch ist (das „Schwänzchen“ an seinem Ende, s. u.), fiel das „opticus“ weg. Und als man weiter einsah, dass der Thalamus aus einer oberen und einer unteren Etage besteht, bekam die obere – die hier besprochen werden soll – den Zusatz „dorsalis“. Inzwischen wird diese Präzisierung kaum noch benutzt, denn der untere, „ventrale Thalamus“ (bestehend aus Nucleus subthalamicus und Globus pallidus hat ganz andere Funktionen. Wenn ein Anatom also einfach nur „Thalamus“ sagt – dann meint er den Thalamus dorsalis.

Thalamus dorsalis

Thalamus dorsalis/Thalamus dorsalis/thalamus

Der Thalamus ist die größte Struktur des Zwischenhirns und ist oberhalb des Hypothalamus gelegen. Der Thalamus gilt als „Tor zum Bewusstsein“, da seine Kerne Durchgangstation für sämtliche Information an den Cortex (Großhirnrinde) sind. Gleichzeitig erhalten sie auch viele kortikale Eingänge. Die Kerne des Thalamus werden zu Gruppen zusammengefasst.

Diencephalon

Zwischenhirn/Diencephalon/diencephalon

Zum Diencephalon (Zwischenhirn) gehören unter anderem der Thalamus und der Hypothalamus. Gemeinsam mit dem Großhirn bildet es das Vorderhirn. Im Diencephalon finden sich Zentren für Sensorik, Emotion und zur Steuerung lebenswichtiger Funktionen wie Hunger und Durst.

Ventrikelsystem

Ventrikelsystem/-/ventricular system

Ein System aus Hohlräumen im Gehirn, die mit Cerebrospinalflüssigkeit (Gehirn-​Rückenmarks-​Flüssigkeit) gefüllt sind.

Nucleus

Nucleus/Nucleus/nucleus

Nucleus, Plural Nuclei, bezeichnet zweierlei: Zum einen den Kern einer Zelle, den Zellkern. Zum zweiten eine Ansammlung von Zellkörpern im Gehirn.

Nucleus subthalamicus

Nucleus subthalamicus/Nucleus subthalamicus/subthalamic nucleus

Der Nucleus subthalamicus ist zwar ein Kern des Subthalamus im Diencephalon, funktionell jedoch eng in die motorische Steuerung der Basalganglien eingebunden. Seine Schädigung kann vorübergehend zu unkontrollierten, wurfartigen Bewegungen der Extremitäten führen – dem Ballismus.

Pallidum

Pallidum/Globus pallidus/globus pallidus

Der „bleiche Kern“ (pallidum = bleich) wird aufgrund seiner funktionalen Einbindung zu den Basalganglien gezählt und gehört entwicklungsgeschichtlich zum Diencephalon. Er besitzt ein inneres – mediales – und ein äußeres – laterales – Segment, womit sowohl hemmende, als auch anregende Impulse abgegeben werden.

Von merkwürdiger Gestalt

Die beiden dorsalen Thalami sind ansehnliche Gebilde, jeder ist sicher gut daumengroß. Ihre Gestalt ist ein wenig eigenartig, sie ähneln plumpen Tropfen, deren stumpfer Kopf zur Stirne weist, der kurze Stummelschwanz an ihrem Hinterende ist nach unten und nach außen umgebogen. Der Körper des Tropfens ist der eigentliche Thalamus, die Übergangsregion zum Stummelschwanz nennt man Pulvinar und das Schwänzchen selbst den Metathalamus, den Nach-​Thalamus also, der aus jeweils zwei Kniehöckern, dem Corpora geniculata lateralia und medialia besteht. Der eigentliche Thalamus, der Tropfen, besteht aus vielen einzelnen Kernen mit unterschiedlichen Funktionen, was ihn zu einem der komplexesten Gebilde des Gehirns macht.

dorsal

dorsal/-/dorsal

Die Lagebezeichnung dorsal bedeutet „zum Rücken hin“ gelegen. Im Bezug auf das Nervensystem handelt es sich um eine Richtung senkrecht zur neuralen Achse, also nach oben zum Kopf oder nach hinten.
Bei Tieren ohne aufrechten Gang ist die Bezeichnung einfacher, dort bedeutet sie immer zum Rücken hin. Durch den aufrechten Gang des Menschen knickt das Gehirn im Bezug auf das Rückenmark ab, wodurch dorsal zu „oben“ wird.

Pulvinar

Pulvinar/-/pulvinar

Das Pulvinar ist ein recht großer Kern im hinteren Thalamus, der mit vielen visuellen Zentren verbunden ist. Er scheint die Erregbarkeit von Zellen der Sehhirnrinde zu erhöhen, sobald ein Reiz Beachtung findet. Auch spielt er bei der Verarbeitung von Sprache eine Rolle.

Grundsätzliche Funktion

Der Thalamus ist mit dem Cortex verbunden. „Fleckchenweise“, könnte man sagen, denn bestimmte Gebiete des Thalamus schicken Axone zu bestimmten Gebieten des Cortex — und vice versa. Das Muster dieser Verbindungen – also „wer mit wem“ – ist überaus stabil und bei allen Menschen (und vielen Tieren) gleich. Entsprechend werden sie als „spezifische Thalamuskerne“ bezeichnet. Man kann sie auch als „corticale Agenten“ verstehen: sie tragen dem Cortex Informationen aus den Sinnessystemen, den Augen, den Ohren, der Haut, den Muskeln und Gelenken, den Schmerz– und den Geschmackssinn zu. Einzige Ausnahme ist der Geruchssinn. Doch auch der – soll er bewusst werden – muss schlussendlich durch den Thalamus.

Die Faserbahnen all dieser sensorischen Systeme laufen im Thalamus an bestimmten Unterkernen ein — die Sehbahn an den Corpora geniculata lateralia, die Hörbahn an den Corpora genuiculata medialia. Die übrigen sensorischen Bahnen ziehen überwiegend an die hinteren Seitenflächen des Tropfenkörpers selbst. In diesen Unterkernen des Thalamus erfolgt dann die synaptische Umschaltung auf das jeweils letzte Neuron der entsprechenden sensorischen Bahn. Das Axon dieses Neurons zieht dann zum jeweiligen primär-​sensorischen Cortexareal — und dieses Areal schickt dann wieder Axone zu „seinem“ Thalamuskern zurück.

Diese genuin sensorischen Kerne des Thalamus machen aber nur den kleineren Teil seiner Gesamtmasse aus. Die anderen Kerne sind weniger „Agenten“ des Cortex, als mehr dessen „Spiegel“. Auch sie schicken Axone in bestimmte, umschriebene Areale des Cortex — aber ihr Hauptinput stammt nicht aus der sensorischen Peripherie, sondern aus dem Cortex selbst. Direkt – denn, wie gesagt, jedes Cortexareal, das thalamische Eingänge erhält, schickt Axone zurück – oder indirekt, über Schleifen. Es griffe also zu kurz, wenn man vom Thalamus – wie das gern geschieht – nur als „Tor zum Bewusstsein“ reden wollte: Er ist weit mehr als der „Zuträger“ sensorischer Informationen.

Thalamus dorsalis

Thalamus dorsalis/Thalamus dorsalis/thalamus

Der Thalamus ist die größte Struktur des Zwischenhirns und ist oberhalb des Hypothalamus gelegen. Der Thalamus gilt als „Tor zum Bewusstsein“, da seine Kerne Durchgangstation für sämtliche Information an den Cortex (Großhirnrinde) sind. Gleichzeitig erhalten sie auch viele kortikale Eingänge. Die Kerne des Thalamus werden zu Gruppen zusammengefasst.

Cortex

Großhirnrinde/Cortex cerebri/cerebral cortex

Der Cortex cerebri, kurz Cortex genannt, bezeichnet die äußerste Schicht des Großhirns. Sie ist 2,5 mm bis 5 mm dick und reich an Nervenzellen. Die Großhirnrinde ist stark gefaltet, vergleichbar einem Taschentuch in einem Becher. So entstehen zahlreiche Windungen (Gyri), Spalten (Fissurae) und Furchen (Sulci). Ausgefaltet beträgt die Oberfläche des Cortex ca 1.800 cm2.

Axon

Axon/-/axon

Das Axon ist der Fortsatz der Nervenzelle, der für die Weiterleitung eines Nervenimpulses zur nächsten Zelle zuständig ist. Ein Axon kann sich vielfach verzweigen, und so eine Vielzahl nachgeschalteter Nervenzellen erreichen. Seine Länge kann mehr als einen Meter betragen. Das Axon endet in einer oder mehreren Synapse(n).

Sehbahn

Sehbahn/-/visual pathway

Als Sehbahn wird die Verschaltung der an der visuellen Wahrnehmung beteiligten Nervenzellen bezeichnet. Bei Säugetieren zieht sie von den retinalen Ganglienzellen im Auge – als Sehnerv zum Chiasma opticum, dann als Sehtrakt – über die einzige Umschaltstelle im Corpus geniculatum laterale zum primären visuellen Cortex.

Hörbahn

Hörbahn/-/auditory pathway

Als Hörbahn werden die Nervenfasern bezeichnet, die die akustische Information vom Innenohr zum primären auditorischen Cortex leiten. Beim Menschen besteht die Hörbahn aus fünf Schaltstellen: Spiralganglion, den Hörkernen im Hirnstamm, dem Colliculus inferior, dem Corpus geniculatum mediale des Thalamus und dem primären auditorischen Cortex.

Neuron

Neuron/-/neuron

Das Neuron ist eine Zelle des Körpers, die auf Signalübertragung spezialisiert ist. Sie wird charakterisiert durch den Empfang und die Weiterleitung elektrischer oder chemischer Signale.

Axon

Axon/-/axon

Das Axon ist der Fortsatz der Nervenzelle, der für die Weiterleitung eines Nervenimpulses zur nächsten Zelle zuständig ist. Ein Axon kann sich vielfach verzweigen, und so eine Vielzahl nachgeschalteter Nervenzellen erreichen. Seine Länge kann mehr als einen Meter betragen. Das Axon endet in einer oder mehreren Synapse(n).

Spezifischer

Beginnen wir hinten beim Metathalamus, beim „nach außen gebogenen Stummelschwanz“. Er ist nicht ganz glatt, sondern ein wenig höckrig, weswegen man an ihm das Corpus geniculatum laterale (CGL, den „seitlichen Kniekörper“) und das Corpus geniculatum mediale (CGM, „innerer Kniekörper“) unterscheidet. Wie schon erwähnt, steigt die Hörbahn zum CGM auf, der optische Trakt zieht zum CGL. Und nur um hier das Verhältnis zwischen sensorischem und corticalem Input an einem Beispiel zu konkretisieren: das CGL – immerhin die Hauptumschaltstelle visueller Signale der Netzhaut auf dem Weg zur primären Sehrinde am Hinterhaupt – erhält nur 10 Prozent seiner Eingänge tatsächlich von der Netzhaut. Die anderen 90 Prozent stammen von der primären Sehrinde. Es wird vermutet, dass bereits auf dieser unbewussten Ebene eine Auslese der weitergeleiteten Informationen stattfindet.

Auch das Pulvinar ist mit visuellen Inhalten befasst und unterhält neben corticalen Verbindungen zu weiten Bereichen des Schläfen– und Scheitellappens auch Verbindungen zum CGL und den Colliculi superiores des Mittelhirns – alles Zentren, die mit der Verarbeitung visueller Informationen zu tun haben.

Etwas unübersichtlich geht es im Thalamus selbst zu, also im eigentlichen Körper des „Tropfens“. Man unterscheidet dort eine vordere Kerngruppe (Nuclei anteriores), die zum Gyrus cinguli projiziert, eine am Ventrikel gelegene Kerngruppe (Nuclei mediales), die mit dem Frontallappen verbunden ist, und eine große laterale Kerngruppe (Nuclei laterales), die zum Frontal– und Parietallappen projiziert. Von all diesen Kernen ist nur ein Unterkern der lateralen Kerngruppe, der Nucleus ventrolateralis posterior, genuin sensorisch: zu ihm ziehen die Bahnen der Körpersinne, des Schmerzes und des Geschmacks. Seine Axone wiederum steigen zum Gyrus postcentralis des Parietallappens auf. Alle anderen genannten Kerne sind in mehr oder weniger komplexe Rückkoppelungsschleifen zwischen dem Cortex und anderen Hirngebieten eingebunden.

Corpus geniculatum laterale

Seitlicher Kniehöcker/Corpus geniculatum laterale/lateral geniculate body

Das Corpus geniculatum laterale (seitlicher Kniehöcker) ist derjenige Abschnitt des Thalamus (größter Teil des Zwischenhirns), in dem rund 90% der Axone des Sehnervs enden. Es zeigt eine charakteristische Schichtung in sechs Zelllagen, getrennt von den eingehenden Fasern der Sehnerven. Die Nervenzellen des Corpus geniculatum laterale senden ihre Fortsätze zur Sehrinde. Gemeinsam mit dem Corpus geniculatum mediale bildet es den Metathalamus.

Corpus geniculatum mediale

Medialer Kniehöcker/Corpus geniculatum mediale/medial geniculate body

Das Corpus geniculatum mediale (medialer Kniehöcker) ist ein Kerngebiet des Thalamus (größter Teil des Zwischenhirns). Als zentrale Umschaltstelle der Hörbahn leitet es die Impulse des Colliculus inferior auf die Hörstrahlung. Gemeinsam mit dem Corpus geniculatum laterale bildet es den Metathalamus.

Hörbahn

Hörbahn/-/auditory pathway

Als Hörbahn werden die Nervenfasern bezeichnet, die die akustische Information vom Innenohr zum primären auditorischen Cortex leiten. Beim Menschen besteht die Hörbahn aus fünf Schaltstellen: Spiralganglion, den Hörkernen im Hirnstamm, dem Colliculus inferior, dem Corpus geniculatum mediale des Thalamus und dem primären auditorischen Cortex.

Corpus geniculatum mediale

Medialer Kniehöcker/Corpus geniculatum mediale/medial geniculate body

Das Corpus geniculatum mediale (medialer Kniehöcker) ist ein Kerngebiet des Thalamus (größter Teil des Zwischenhirns). Als zentrale Umschaltstelle der Hörbahn leitet es die Impulse des Colliculus inferior auf die Hörstrahlung. Gemeinsam mit dem Corpus geniculatum laterale bildet es den Metathalamus.

Corpus geniculatum laterale

Seitlicher Kniehöcker/Corpus geniculatum laterale/lateral geniculate body

Das Corpus geniculatum laterale (seitlicher Kniehöcker) ist derjenige Abschnitt des Thalamus (größter Teil des Zwischenhirns), in dem rund 90% der Axone des Sehnervs enden. Es zeigt eine charakteristische Schichtung in sechs Zelllagen, getrennt von den eingehenden Fasern der Sehnerven. Die Nervenzellen des Corpus geniculatum laterale senden ihre Fortsätze zur Sehrinde. Gemeinsam mit dem Corpus geniculatum mediale bildet es den Metathalamus.

Netzhaut

Netzhaut/Retina/retina

Die Netzhaut oder Retina ist die innere mit Pigmentepithel besetzte Augenhaut. Die Retina zeichnet sich durch eine inverse (umgekehrte) Anordnung aus: Licht muss erst mehrere Schichten durchdringen, bevor es auf die Fotorezeptoren (Zapfen und Stäbchen) trifft. Die Signale der Fotorezeptoren werden über den Sehnerv in verarbeitende Areale des Gehirns weitergeleitet. Grund für die inverse Anordnung ist die entwicklungsgeschichtliche Entstehung der Netzhaut, es handelt sich um eine Ausstülpung des Gehirns.
Die Netzhaut ist ca 0,2 bis 0,5 mm dick.

Pulvinar

Pulvinar/-/pulvinar

Das Pulvinar ist ein recht großer Kern im hinteren Thalamus, der mit vielen visuellen Zentren verbunden ist. Er scheint die Erregbarkeit von Zellen der Sehhirnrinde zu erhöhen, sobald ein Reiz Beachtung findet. Auch spielt er bei der Verarbeitung von Sprache eine Rolle.

Parietallappen

Parietallappen/Lobus parietalis/parietal lobe

Wird auch Scheitellappen genannt und ist einer der vier großen Lappen der Großhirnrinde. Er liegt hinter dem Frontal– und oberhalb des Occipitallappens. In seinem vorderen Bereich finden somatosensorische Prozesse statt, im hinteren werden sensorische Informationen integriert, wodurch eine Handhabung von Objekten und die Orientierung im Raum ermöglicht werden.

Thalamus dorsalis

Thalamus dorsalis/Thalamus dorsalis/thalamus

Der Thalamus ist die größte Struktur des Zwischenhirns und ist oberhalb des Hypothalamus gelegen. Der Thalamus gilt als „Tor zum Bewusstsein“, da seine Kerne Durchgangstation für sämtliche Information an den Cortex (Großhirnrinde) sind. Gleichzeitig erhalten sie auch viele kortikale Eingänge. Die Kerne des Thalamus werden zu Gruppen zusammengefasst.

Gyrus cinguli

Gyrus cinguli/Gyrus cinguli/cingulate gyrus

Der Gyrus cinguli ist ein wichtiger Teil des limbischen Systems im Großhirn. Dieser Cortexstreifen liegt an den seitlichen Rändern der Rille, die die beiden Großhirnhemisphären voneinander trennt, direkt über dem Corpus callosum. Er ist beteiligt an der Steuerung der Atem– und Pulsfrequenz und des Blutdrucks. Er übernimmt eine wichtige Rolle bei der Regulation von vitalen Vorgängen, wie Verdauung und Fortpflanzung. Speziell der anteriore (vordere) Bereich wird zudem mit Aufmerksamkeit, Konzentraion und Motivation in Verbindung gebracht.

Ventrikelsystem

Ventrikelsystem/-/ventricular system

Ein System aus Hohlräumen im Gehirn, die mit Cerebrospinalflüssigkeit (Gehirn-​Rückenmarks-​Flüssigkeit) gefüllt sind.

Frontallappen

Frontallappen/Lobus frontalis/frontal lobe

Der frontale Cortex ist der größte der vier Lappen der Großhirnrinde und entsprechend umfassend sind seine Funktionen. Der vordere Bereich, der so genannte präfrontale Cortex, ist für komplexe Handlungsplanung (so genannte Exekutivfunktionen) verantwortlich, die auch unsere Persönlichkeit prägt. Seine Entwicklung (Myelinisierung) braucht bis zu 30 Jahren und ist selbst dann noch nicht ganz abgeschlossen. Weitere wichtige Bestandteile des frontalen Cortex sind das Broca-​Areal, welches unser sprachliches Ausdrucksvermögen steuert, sowie der primäre Motorcortex, der Bewegungsimpulse in den gesamten Körper aussendet.

Parietallappen

Parietallappen/Lobus parietalis/parietal lobe

Wird auch Scheitellappen genannt und ist einer der vier großen Lappen der Großhirnrinde. Er liegt hinter dem Frontal– und oberhalb des Occipitallappens. In seinem vorderen Bereich finden somatosensorische Prozesse statt, im hinteren werden sensorische Informationen integriert, wodurch eine Handhabung von Objekten und die Orientierung im Raum ermöglicht werden.

Nucleus

Nucleus/Nucleus/nucleus

Nucleus, Plural Nuclei, bezeichnet zweierlei: Zum einen den Kern einer Zelle, den Zellkern. Zum zweiten eine Ansammlung von Zellkörpern im Gehirn.

Axon

Axon/-/axon

Das Axon ist der Fortsatz der Nervenzelle, der für die Weiterleitung eines Nervenimpulses zur nächsten Zelle zuständig ist. Ein Axon kann sich vielfach verzweigen, und so eine Vielzahl nachgeschalteter Nervenzellen erreichen. Seine Länge kann mehr als einen Meter betragen. Das Axon endet in einer oder mehreren Synapse(n).

Parietallappen

Parietallappen/Lobus parietalis/parietal lobe

Wird auch Scheitellappen genannt und ist einer der vier großen Lappen der Großhirnrinde. Er liegt hinter dem Frontal– und oberhalb des Occipitallappens. In seinem vorderen Bereich finden somatosensorische Prozesse statt, im hinteren werden sensorische Informationen integriert, wodurch eine Handhabung von Objekten und die Orientierung im Raum ermöglicht werden.

Cortex

Großhirnrinde/Cortex cerebri/cerebral cortex

Der Cortex cerebri, kurz Cortex genannt, bezeichnet die äußerste Schicht des Großhirns. Sie ist 2,5 mm bis 5 mm dick und reich an Nervenzellen. Die Großhirnrinde ist stark gefaltet, vergleichbar einem Taschentuch in einem Becher. So entstehen zahlreiche Windungen (Gyri), Spalten (Fissurae) und Furchen (Sulci). Ausgefaltet beträgt die Oberfläche des Cortex ca 1.800 cm2.

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Unspezifischer

Sämtliche oben genannten Kerne unterhalten massive Verbindungen zum Pallium – zum Hirn-„mantel“ – zu bestimmten, umschriebenen, spezifischen Arealen des Cortex also. Man nennt sie deswegen auch die „palliothalamischen“ oder „spezifischen“ Kerne.

Die „truncothalamischen Kerne“ haben weniger stark ausgeprägte — oder gar keine — Verbindungen zum Cortex. Einer von ihnen ist der Nucleus reticularis. Er umgibt wie eine Schale die Seitenfläche des Thalamus und enthält hemmende, GABAerge Neurone, die ihre Axone in den Thalamus selbst schicken. Man nimmt an, dass er etwas mit der Aufmerksamkeitssteuerung zu tun hat.

Andere truncothalamische Kerne liegen im Innern des Thalamus selbst, in dünnen Lamellen aus weißer Substanz, die ihn durchziehen und gliedern. Diese so genannten „intralaminären Kerne“ schicken ihre Axone überwiegend in die Basalganglien, haben aber auch diffuse, weitgestreute corticale Projektionen. Man nennt sie deshalb auch „unspezifische“ Kerne. Ihre Eingänge kommen primär aus der Formatio reticularis des Hirnstamms und – primär motorisch – aus den Basalganglien und dem Kleinhirn.

Cortex

Großhirnrinde/Cortex cerebri/cerebral cortex

Der Cortex cerebri, kurz Cortex genannt, bezeichnet die äußerste Schicht des Großhirns. Sie ist 2,5 mm bis 5 mm dick und reich an Nervenzellen. Die Großhirnrinde ist stark gefaltet, vergleichbar einem Taschentuch in einem Becher. So entstehen zahlreiche Windungen (Gyri), Spalten (Fissurae) und Furchen (Sulci). Ausgefaltet beträgt die Oberfläche des Cortex ca 1.800 cm2.

Nucleus

Nucleus/Nucleus/nucleus

Nucleus, Plural Nuclei, bezeichnet zweierlei: Zum einen den Kern einer Zelle, den Zellkern. Zum zweiten eine Ansammlung von Zellkörpern im Gehirn.

Thalamus dorsalis

Thalamus dorsalis/Thalamus dorsalis/thalamus

Der Thalamus ist die größte Struktur des Zwischenhirns und ist oberhalb des Hypothalamus gelegen. Der Thalamus gilt als „Tor zum Bewusstsein“, da seine Kerne Durchgangstation für sämtliche Information an den Cortex (Großhirnrinde) sind. Gleichzeitig erhalten sie auch viele kortikale Eingänge. Die Kerne des Thalamus werden zu Gruppen zusammengefasst.

Axon

Axon/-/axon

Das Axon ist der Fortsatz der Nervenzelle, der für die Weiterleitung eines Nervenimpulses zur nächsten Zelle zuständig ist. Ein Axon kann sich vielfach verzweigen, und so eine Vielzahl nachgeschalteter Nervenzellen erreichen. Seine Länge kann mehr als einen Meter betragen. Das Axon endet in einer oder mehreren Synapse(n).

Formatio reticularis

Formatio reticularis/Formatio reticularis/reticular formation

Die Formatio reticularis ist ein Netzwerk von über 100 einzelnen Kernen im Hirnstamm. Sie hat vielfältige Aufgaben, ist beispielsweise zuständig für die Integration motorischer, sensorischer und vegetativer Prozesse sowie für den Rhythmus von Wachen und Schlafen.

Basalganglien

Basalganglien/Nuclei basales/basal ganglia

Basalganglien sind eine Gruppe subcorticaler Kerne (unterhalb der Großhirnrinde gelegen) im Telencephalon. Zu den Basalganglien zählen der Globus pallidus und das Striatum, manche Autoren schließen weitere Strukturen mit ein, wie z. B. das Claustrum. Die Basalganglien werden primär mit der Willkürmotorik in Verbindung gebracht.

Cerebellum

Kleinhirn/Cerebellum/cerebellum

Das Cerebellum (Kleinhirn) ist ein wichtiger Teil des Gehirns, an der Hinterseite des Hirnstamms und unterhalb des Okzipitallappens gelegen. Es besteht aus zwei Kleinhirnhemisphären, die vom Kleinhirncortex (Kleinhirnrinde) bedeckt werden und spielt unter anderem eine wichtige Rolle bei automatisierten motorischen Prozessen.

Ausfälle

Entsprechend der mannigfaltigen Aufgaben des Thalamus sind Ausfälle Effekte von Läsionen. Und teils sehr spezifisch: Ist zum Beispiel der Nucleus ventralis posterolateralis betroffen, kommt es zu Störungen der Oberflächen– und Tiefensensibilität – und das Gefühl von Schwellung und Schwere in den Extremitäten kann die Folge sein. Schmerz, motorische Phänomene oder Lähmung – vieles ist möglich. Großflächige Schädigungen des dorsalen Thalamus sind zum Glück sehr selten. Dann aber geht alles schief – es gibt nicht nur sensorische Ausfälle, sondern auch schwere motorische. Und vor allem psychische Probleme.

Thalamus dorsalis

Thalamus dorsalis/Thalamus dorsalis/thalamus

Der Thalamus ist die größte Struktur des Zwischenhirns und ist oberhalb des Hypothalamus gelegen. Der Thalamus gilt als „Tor zum Bewusstsein“, da seine Kerne Durchgangstation für sämtliche Information an den Cortex (Großhirnrinde) sind. Gleichzeitig erhalten sie auch viele kortikale Eingänge. Die Kerne des Thalamus werden zu Gruppen zusammengefasst.

Läsion

Läsion/-/lesion

Eine Läsion ist eine Schädigung organischen Gewebes durch Verletzung.

Nucleus

Nucleus/Nucleus/nucleus

Nucleus, Plural Nuclei, bezeichnet zweierlei: Zum einen den Kern einer Zelle, den Zellkern. Zum zweiten eine Ansammlung von Zellkörpern im Gehirn.

dorsal

dorsal/-/dorsal

Die Lagebezeichnung dorsal bedeutet „zum Rücken hin“ gelegen. Im Bezug auf das Nervensystem handelt es sich um eine Richtung senkrecht zur neuralen Achse, also nach oben zum Kopf oder nach hinten.
Bei Tieren ohne aufrechten Gang ist die Bezeichnung einfacher, dort bedeutet sie immer zum Rücken hin. Durch den aufrechten Gang des Menschen knickt das Gehirn im Bezug auf das Rückenmark ab, wodurch dorsal zu „oben“ wird.

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