Lernen von Zelle zu Zelle

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Moleküle des Gedächtnis

Der Mensch lernt sein Leben lang. Grundlage dafür sind winzige Veränderungen in der Art und Weise, wie Zellen im Gehirn miteinander kommunizieren – indem etwa ihre Aktivität über die so genannte Langzeitpotenzierung beeinflusst wird.

Wissenschaftliche Betreuung: Prof. Dr. Hans J. Markowitsch

Veröffentlicht: 02.08.2018

Niveau: schwer

Das Wichtigste in Kürze
  • Die Übertragung von elektrischer Erregung im Nervensystem erfolgt an den Synapsen, wo chemische Botenstoffe aus der präsynaptischen Zelle Vorgänge in der postsynaptischen Zelle auslösen.
  • Informationen werden gespeichert, indem sich diese Reizweiterleitung oder die Verschaltung der Zellen verändert.
  • Eine Zelle, die häufig eine andere Zelle aktiviert, wird immer besser darin, sie zu aktivieren. Dieser Effekt heißt Langzeitpotenzierung (LTP). Der gegenteilige Effekt heißt Langzeitdepression (LTD).
  • Darüber hinaus können sich auch beim Erwachsenen ganz neue Synapsen und sogar neue Zellen bilden.

Langzeitpotenzierung

Langzeitpotenzierung/-/long-term potention

Die Langzeitpotenzierung ist die zelluläre Grundlage für Lernen und Gedächnisbildung. Sie beruht auf einer verbesserten Kommunikation zwischen zwei Zellen, man spricht von einer Stärkung der Verbindung. Diese Stärkung kann z.B. durch eine Vergrößerung der Verbindungsstelle, einen Einbau neuer Kanäle oder einer vermehrten Ausschüttung von Transmittern (Botenstoffen) erfolgen.

Langzeitpotenzierung

Langzeitpotenzierung/-/long-term potention

Die Langzeitpotenzierung ist die zelluläre Grundlage für Lernen und Gedächnisbildung. Sie beruht auf einer verbesserten Kommunikation zwischen zwei Zellen, man spricht von einer Stärkung der Verbindung. Diese Stärkung kann z.B. durch eine Vergrößerung der Verbindungsstelle, einen Einbau neuer Kanäle oder einer vermehrten Ausschüttung von Transmittern (Botenstoffen) erfolgen.

Synapse

Synapse/-/synapse

Eine Synapse ist eine Verbindung zwischen zwei Neuronen und dient deren Kommunikation. Sie besteht aus einem präsynaptischen Bereich – dem Endknöpfchen des Senderneurons – und einem postsynaptischen Bereich – dem Bereich des Empfängerneurons mit seinen Rezeptoren. Dazwischen liegt der sogenannte synaptische Spalt.

Eine der zentralen Fragen der Hirnforschung lautet: Was genau passiert im Gehirn, wenn wir lernen? Im Detail kann das bis heute niemand beantworten, aber seit mehr als einhundert Jahren steht eine winzige Struktur im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit: die Synapse – der Ort, wo zwei Nervenzellen aufeinander treffen.

Allerdings berühren sich die beiden Zellen dort gar nicht. Das entdeckte schon der berühmte Anatom Santiago Ramón y Cajal am Ende des 19. Jahrhunderts, als er angefärbte Hirnschnitte unter dem Mikroskop untersuchte. Stattdessen sind die beiden Zellen durch einen winzigen Spalt von etwa 20 Nanometern getrennt, der somit 5000 Mal dünner als ein menschliches Haar ist. Das sendende Neuron auf der einen Seite wird als präsynaptisch, das empfangende auf der anderen Seite als postsynaptisch bezeichnet.

Eine elektrische Erregung läuft das Axon – das „Kabel“ – des präsynaptischen Neurons entlang, bis sie den Spalt erreicht. Dort werden daraufhin zahlreiche Bläschen mit Botenstoffen in den synaptischen Spalt entleert. Je nach Synapse kann es sich dabei um Dopamin, Adrenalin, Acetylcholin, Glutamat oder eine andere Substanz handeln. Die Botenstoffe docken auf der anderen Seite des Spalts an Rezeptoren auf der Oberfläche der postsynaptischen Zelle an. Daraufhin öffnet sich beim „Empfänger“ ein Kanal und Calciumionen (Ca2+) strömen ins Innere der Zelle. War die „Botschaft“ des Senders intensiv genug, gelangt also genügend Ca2+ ins Innere des Empfängers, dann wird dessen elektrisches Gleichgewicht gestört und damit ein Potenzial ausgelöst – die Botschaft reist auf diese Weise weiter zur nächsten Station.

„Lernen bedeutet im Grunde genommen, diesen Prozess so zu verändern, dass es leichter oder schwieriger wird, die Nervenzelle auf der anderen Seite des Spalts zu erregen“, sagt Dominique de Quervain, der an der Universität Basel die molekularen Grundlagen des Gedächtnisses erforscht. Wissenschaftler nennen das Phänomen synaptische Plastizität. Es ist die Grundlage für ständige Veränderungen im Gehirn und erlaubt dem Menschen bis ins hohe Alter, neue Dinge zu erlernen, neue Erfahrungen zu machen.

Aufmerksamkeit

Aufmerksamkeit/-/attention

Aufmerksamkeit dient uns als Werkzeug, innere und äußere Reize bewusst wahrzunehmen. Dies gelingt uns, indem wir unsere mentalen Ressourcen auf eine begrenzte Anzahl von Bewusstseinsinhalten konzentrieren. Während manche Stimuli automatisch unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen, können wir andere kontrolliert auswählen. Unbewusst verarbeitet das Gehirn immer auch Reize, die gerade nicht im Zentrum unserer Aufmerksamkeit stehen.

Synapse

Synapse/-/synapse

Eine Synapse ist eine Verbindung zwischen zwei Neuronen und dient deren Kommunikation. Sie besteht aus einem präsynaptischen Bereich – dem Endknöpfchen des Senderneurons – und einem postsynaptischen Bereich – dem Bereich des Empfängerneurons mit seinen Rezeptoren. Dazwischen liegt der sogenannte synaptische Spalt.

Neuron

Neuron/-/neuron

Das Neuron ist eine Zelle des Körpers, die auf Signalübertragung spezialisiert ist. Sie wird charakterisiert durch den Empfang und die Weiterleitung elektrischer oder chemischer Signale.

Neuron

Neuron/-/neuron

Das Neuron ist eine Zelle des Körpers, die auf Signalübertragung spezialisiert ist. Sie wird charakterisiert durch den Empfang und die Weiterleitung elektrischer oder chemischer Signale.

Axon

Axon/-/axon

Das Axon ist der Fortsatz der Nervenzelle, der für die Weiterleitung eines Nervenimpulses zur nächsten Zelle zuständig ist. Ein Axon kann sich vielfach verzweigen, und so eine Vielzahl nachgeschalteter Nervenzellen erreichen. Seine Länge kann mehr als einen Meter betragen. Das Axon endet in einer oder mehreren Synapse(n).

Glutamat

Glutamat/-/glutamate

Glutamat ist eine Aminosäure und der wichtigste erregende (exzitatorische) Neurotransmitter, der bei der Informationsübertragung zwischen Neuronen an deren Synapsen als Botenstoff dient.

Rezeptor

Rezeptor/-/receptor

Signalempfänger in der Zellmembran. Chemisch gesehen ein Protein, das dafür verantwortlich ist, dass eine Zelle ein externes Signal mit einer bestimmten Reaktion beantwortet. Das externe Signal kann beispielsweise ein chemischer Botenstoff (Transmitter) sein, den eine aktivierte Nervenzelle in den synaptischen Spalt entlässt. Ein Rezeptor in der Membran der nachgeschalteten Zelle erkennt das Signal und sorgt dafür, dass diese Zelle ebenfalls aktiviert wird. Rezeptoren sind sowohl spezifisch für die Signalsubstanzen, auf die sie reagieren, als auch in Bezug auf die Antwortprozesse, die sie auslösen.

Neuron

Neuron/-/neuron

Das Neuron ist eine Zelle des Körpers, die auf Signalübertragung spezialisiert ist. Sie wird charakterisiert durch den Empfang und die Weiterleitung elektrischer oder chemischer Signale.

Gedächtnis

Gedächtnis/-/memory

Gedächtnis ist ein Oberbegriff für alle Arten von Informationsspeicherung im Organismus. Dazu gehören neben dem reinen Behalten auch die Aufnahme der Information, deren Ordnung und der Abruf.

Plastizität

Plastizität/-/neuroplasticity

Der Begriff beschreibt die Fähigkeit von Synapsen, Nervenzellen und ganzen Hirnarealen, sich abhängig vom Grad ihrer Nutzung zu verändern. Mit synaptischer Plastizität ist die Eigenschaft von Synapsen gemeint, ihre Erregbarkeit auf die Intensität der Reize einzustellen, die sie erreichen. Daneben unterliegen auch Größe und Vernetzungsgrad unterschiedlicher Hirnbereiche einem Wandel, der von ihrer jeweiligen Aktivität abhängt. Dieses Phänomen bezeichnen Neurowissenschaftler als corticale Plastizität.

Lernen vom Nachbarn: die Langzeitpotenzierung

Aber wie verändern Erfahrungen die Synapse? 1973 entdeckten Timothy Bliss und Terje Lømo einen Mechanismus. Die beiden Neurowissenschaftler untersuchten einzelne Synapsen. Sie stimulierten die präsynaptische Zelle mit einer winzigen Elektrode und maßen dann die Erregung der postsynaptischen Zelle. Ein schwacher Reiz führte dabei auch nur zu einer schwachen Reaktion des zweiten Neurons. Wurde das sendende Neuron aber stark stimuliert, führte das nicht nur zu einer starken Reaktion im empfangenden Neuron. Hinterher reagierte es auch viel stärker auf einen schwachen Reiz des ersten Neurons – und das auch noch Stunden später. Die synaptische Übertragung war durch die Aktivität offenbar effektiver geworden.

Der Effekt wird als Langzeitpotenzierung bezeichnet, meist als LTP abgekürzt, vom englischen „long-term potentiation“. Er war das erste Beispiel dafür, dass Erfahrungen die Aktivität von Nervenzellen ändern können, und er schien direkt auf eine These zurückzuweisen, die der kanadische Psychobiologe Donald Hebb 1949 aufgestellt hatte. Wenn eine Nervenzelle A immer wieder eine Nervenzelle B aktiviere, glaubte Hebb, ändere sich die Verschaltung der beiden Zellen so, dass es für A immer leichter werde, B zu stimulieren.

Stark vereinfacht kann man sich so auch die Entstehung bestimmter Assoziationen vorstellen. Nimmt man zum Beispiel die Farbe Rot immer wieder auf Warnschildern und als Stoppsignal an Ampeln wahr, dann kann man sich vorstellen, dass es dem „Rot“-Neuron immer leichter fällt, auch das „Stopp“-Neuron zu aktivieren, bis die beiden fast automatisch zusammen aktiv werden. Nur, dass es in Wirklichkeit nicht einzelne Nervenzellen sind, die solche Konzepte codieren, sondern vermutlich die Aktivitätsmuster ganzer Zellnetzwerke. Bekannt wurde das Prinzip als „Neurons that fire together, wire together“. Also: Zellen, die gleichzeitig aktiv sind, verschalten sich auch. Obwohl dieser Ausspruch immer wieder Donald Hebb zugeschrieben wird, taucht er offenbar erst 1992 in einem Fachartikel von Siegrid Löwel und Wolf Singer auf.

Synapse

Synapse/-/synapse

Eine Synapse ist eine Verbindung zwischen zwei Neuronen und dient deren Kommunikation. Sie besteht aus einem präsynaptischen Bereich – dem Endknöpfchen des Senderneurons – und einem postsynaptischen Bereich – dem Bereich des Empfängerneurons mit seinen Rezeptoren. Dazwischen liegt der sogenannte synaptische Spalt.

Neuron

Neuron/-/neuron

Das Neuron ist eine Zelle des Körpers, die auf Signalübertragung spezialisiert ist. Sie wird charakterisiert durch den Empfang und die Weiterleitung elektrischer oder chemischer Signale.

Langzeitpotenzierung

Langzeitpotenzierung/-/long-term potention

Die Langzeitpotenzierung ist die zelluläre Grundlage für Lernen und Gedächnisbildung. Sie beruht auf einer verbesserten Kommunikation zwischen zwei Zellen, man spricht von einer Stärkung der Verbindung. Diese Stärkung kann z.B. durch eine Vergrößerung der Verbindungsstelle, einen Einbau neuer Kanäle oder einer vermehrten Ausschüttung von Transmittern (Botenstoffen) erfolgen.

Langzeitpotenzierung

Langzeitpotenzierung/-/long-term potention

Die Langzeitpotenzierung ist die zelluläre Grundlage für Lernen und Gedächnisbildung. Sie beruht auf einer verbesserten Kommunikation zwischen zwei Zellen, man spricht von einer Stärkung der Verbindung. Diese Stärkung kann z.B. durch eine Vergrößerung der Verbindungsstelle, einen Einbau neuer Kanäle oder einer vermehrten Ausschüttung von Transmittern (Botenstoffen) erfolgen.

Neuron

Neuron/-/neuron

Das Neuron ist eine Zelle des Körpers, die auf Signalübertragung spezialisiert ist. Sie wird charakterisiert durch den Empfang und die Weiterleitung elektrischer oder chemischer Signale.

Neuron

Neuron/-/neuron

Das Neuron ist eine Zelle des Körpers, die auf Signalübertragung spezialisiert ist. Sie wird charakterisiert durch den Empfang und die Weiterleitung elektrischer oder chemischer Signale.

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Funktionsweise der Langzeitpotenzierung

Nun ist die Langzeitpotenzierung ein komplexer Prozess, der noch nicht umfänglich verstanden ist. Einige Aspekte aber scheinen relativ sicher: So gibt es vermutlich eine frühe und eine späte Phase der LTP. Nach dem Modell des amerikanischen Neurowissenschaftlers Eric Kandel – bekannt vor allem für seine Forschungsergebnisse an der Meeresschnecke Aplysia – könnte dies so ablaufen: In der frühen Phase der LTP wird als erstes der Bedarf an einer Potenzierung ermittelt. Bedarf besteht, wenn eine Synapse mit hoher Frequenz aktiviert wird, was bei einem starken Reiz der Fall ist, und sich so äußert, dass präsynaptisch Botenstoffe noch ausgeschüttet werden, während gleichzeitig bereits postsynaptisch elektrische Potenziale ausgelöst werden.

Diese Koinzidenz festzustellen, ist Sache des so genannten NMDA-Rezeptors: Da er nicht nur Transmitter-gesteuert – also nicht nur auf die präsynaptische chemische Botenstoffe reagiert –, sondern zusätzlich sensitiv für postsynaptische Potenziale ist, wird er erst aktiv, wenn beide Gegebenheiten vorliegen. Ist dies der Fall, strömt zusätzliches Ca2+ in die Zelle, es werden weitere Kanäle geöffnet und es wandert ein Botenstoff von der Postsynapse zur Präsynapse, wo er die Transmitter-Ausschüttung verstärkt. Schon nach dieser frühen Phase der LTP werden also vermehrt Botenstoffe ausgeschüttet, die postsynaptisch mehr Kanäle aktivieren können, wodurch dort die Entstehung eines elektrischen Potenzials erleichtert wird.

Diese erste Phase ist allerdings vergänglich – sie wird nur kurzfristig aufrechterhalten. Um eine andauernde Veränderung der Synapse zu erreichen, braucht es die zweite Phase. Diese kommt erst durch weitere Reizung in Gang und sorgt für eine ganze Kaskade chemischer Prozesse. Wichtigster Aspekt dabei ist, dass nach dem ersten chemischen Botenstoff außerhalb der Zelle – dem Botenstoff des Senders – in der postsynaptischen Nervenzelle nun ein zweiter Botenstoff, ein so genannter „second messenger“, aktiviert wird. Er setzt in der Nervenzelle die Produktion von Proteinen in Gang, die vom Zellkern zur Synapse wandern und dort für deren Ausbau sorgen.

Präsynaptisch findet ein ähnlicher Prozess statt, so dass auf beiden Seiten die Kontaktfläche vergrößert wird und zusätzlich neue Kontaktstellen gebildet werden können. All diese Veränderungen führen letztlich aber zum selben Ergebnis: Nervenzelle A wird immer besser darin, Nervenzelle B zu aktivieren.

Langzeitpotenzierung

Langzeitpotenzierung/-/long-term potention

Die Langzeitpotenzierung ist die zelluläre Grundlage für Lernen und Gedächnisbildung. Sie beruht auf einer verbesserten Kommunikation zwischen zwei Zellen, man spricht von einer Stärkung der Verbindung. Diese Stärkung kann z.B. durch eine Vergrößerung der Verbindungsstelle, einen Einbau neuer Kanäle oder einer vermehrten Ausschüttung von Transmittern (Botenstoffen) erfolgen.

Langzeitpotenzierung

Langzeitpotenzierung/-/long-term potention

Die Langzeitpotenzierung ist die zelluläre Grundlage für Lernen und Gedächnisbildung. Sie beruht auf einer verbesserten Kommunikation zwischen zwei Zellen, man spricht von einer Stärkung der Verbindung. Diese Stärkung kann z.B. durch eine Vergrößerung der Verbindungsstelle, einen Einbau neuer Kanäle oder einer vermehrten Ausschüttung von Transmittern (Botenstoffen) erfolgen.

Synapse

Synapse/-/synapse

Eine Synapse ist eine Verbindung zwischen zwei Neuronen und dient deren Kommunikation. Sie besteht aus einem präsynaptischen Bereich – dem Endknöpfchen des Senderneurons – und einem postsynaptischen Bereich – dem Bereich des Empfängerneurons mit seinen Rezeptoren. Dazwischen liegt der sogenannte synaptische Spalt.

Neuron

Neuron/-/neuron

Das Neuron ist eine Zelle des Körpers, die auf Signalübertragung spezialisiert ist. Sie wird charakterisiert durch den Empfang und die Weiterleitung elektrischer oder chemischer Signale.

Hemmung durch Langzeitdepression

Gäbe es jedoch nur eine solche positive Rückkopplung, würde das allerdings dazu führen, dass sich immer mehr und mehr Neurone gegenseitig aktivieren. Deshalb gibt es in der Natur auch einen Gegenspieler-Effekt, der wenige Jahre nach der LTP entdeckt wurde: die Langzeitdepression (LTD, long-term depression). Dabei führt eine Aktivierung des präsynaptischen Neurons, die nicht ausreicht, um das postsynaptische Neuron zu aktivieren, dazu, dass es immer schwerer für die erste Zelle wird, die zweite zu stimulieren. Der Vorgang der LTD ist zudem ebenfalls für das Lernen wichtig. Auch hier sind die molekularen Mechanismen nicht bis ins Detail geklärt.

Aber auch wenn viele Details von LTP und LTD noch unklar sind. Eines wissen Forscher sicher: es sind nicht die einzigen Mechanismen, die die Signalnetze in unserem Gehirn permanent umgestalten. So ist inzwischen klar, dass auch bei erwachsenen Menschen immer noch neue Synapsen entstehen und andere wegfallen, Zellen sich also durch neue „Berührungspunkte“ stärker miteinander verknüpfen oder voneinander abkoppeln können.

Darüber hinaus gibt es Bereiche im Gehirn, in denen auch beim erwachsenen Menschen ganz neue Nervenzellen nachwachsen. Bis in die 60er-Jahre war es zwar Lehrmeinung, dass so eine „Neurogenese“ beim Erwachsenen nicht stattfinde, inzwischen ist aber klar, dass es zum Beispiel im Hippocampus so etwas wie „Geburtsstätten“ neuer Nervenzellen gibt. Einiges deutet daraufhin, dass diese neuen Zellen auch eine wichtige Rolle beim Lernen spielen könnten. Sie sind aber nur das beeindruckendste Zeichen dafür, wie das menschliche Gehirn sich ständig verändert, umgebaut wird, lernt.

Neuron

Neuron/-/neuron

Das Neuron ist eine Zelle des Körpers, die auf Signalübertragung spezialisiert ist. Sie wird charakterisiert durch den Empfang und die Weiterleitung elektrischer oder chemischer Signale.

Langzeitpotenzierung

Langzeitpotenzierung/-/long-term potention

Die Langzeitpotenzierung ist die zelluläre Grundlage für Lernen und Gedächnisbildung. Sie beruht auf einer verbesserten Kommunikation zwischen zwei Zellen, man spricht von einer Stärkung der Verbindung. Diese Stärkung kann z.B. durch eine Vergrößerung der Verbindungsstelle, einen Einbau neuer Kanäle oder einer vermehrten Ausschüttung von Transmittern (Botenstoffen) erfolgen.

Neuron

Neuron/-/neuron

Das Neuron ist eine Zelle des Körpers, die auf Signalübertragung spezialisiert ist. Sie wird charakterisiert durch den Empfang und die Weiterleitung elektrischer oder chemischer Signale.

Synapse

Synapse/-/synapse

Eine Synapse ist eine Verbindung zwischen zwei Neuronen und dient deren Kommunikation. Sie besteht aus einem präsynaptischen Bereich – dem Endknöpfchen des Senderneurons – und einem postsynaptischen Bereich – dem Bereich des Empfängerneurons mit seinen Rezeptoren. Dazwischen liegt der sogenannte synaptische Spalt.

Neuron

Neuron/-/neuron

Das Neuron ist eine Zelle des Körpers, die auf Signalübertragung spezialisiert ist. Sie wird charakterisiert durch den Empfang und die Weiterleitung elektrischer oder chemischer Signale.

Hippocampus

Hippocampus/Hippocampus/hippocampual formatio

Der Hippocampus ist der größte Teil des Archicortex und ein Areal im Temporallappen. Er ist zudem ein wichtiger Teil des limbischen Systems. Funktional ist er an Gedächtnisprozessen, aber auch an räumlicher Orientierung beteiligt. Er umfasst das Subiculum, den Gyrus dentatus und das Ammonshorn mit seinen vier Feldern CA1-​CA4.

Veränderungen in der Struktur des Hippocampus durch Stress werden mit Schmerzchronifizierung in Zusammenhang gebracht. Der Hippocampus spielt auch eine wichtige Rolle bei der Verstärkung von Schmerz durch Angst.

Veröffentlichung am 07.09.2011
Aktualisierung am 02.08.2018

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One comment

Stefan Pschera 20.01.2017
Ein Beispiel:

Die Synapse ist ein winziger Teil einer Erregungsleitung. Was passiert bei einer Änderung an einer Synapse am motorischen Ausgang? Dann passiert das Greifen leicht verändert. Der Apfel wird exakter gegriffen oder auch nicht. Dann aber erfolgt ein Umbau an den Synapsen. Ist jedoch das Greifen korrekt, kann das Greifen so wiederholt werden. Die Synapse verfestigt.

FAZIT: Wenn sich Erregungsleitung bewährt, so sind die beteiligten Synapsen korrekt gesetzt. D.h. die Synapse wird über die Erregungsleitung bewertet.

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